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Ã?lpreis und Populismus
 
  Hedgeweb - DI, 17. JUN 2008
Kommentar & Analyse Steigende �lpreise sind Gesprächsthema und �rgernis in den Industrienationen. Wie immer in solchen Situationen überschlagen sich Politiker und haben schnelle Lösungen parat. Dabei werden auch gezielt Falschinformationen gestreut, Hauptsache es dient dem eigenen 'Argument'.

In Europa sind die Schuldigen bereits ausgemacht. Spekulanten, Hedgefonds und gierige �lkonzerne. Woanders macht man China, den schwachen USD und die zu geringen Fördermengen der OPEC verantwortlich.

Daher wird derzeit gerne ein düsteres Zukunftsbild gezeichnet. Wie so oft, spielen Populisten mit �ngsten der Menschen um eigene Ziele zu verfolgen.

Es soll hier nicht auf die einzelnen Punkte eingegangen werden, warum der �lpreis möglicherweise steigt oder wer für den Anstieg verantwortlich ist.

Vielmehr kann gezeigt werden, welche (langfristigen) Vorteile dies bietet und warum es sogar positiv sein kann.

Bei einem schleichenden Anstieg der Mineralölpreise würden sich die Verbraucher langsam daran gewöhnen und das Budget entsprechend einteilen. Das Nachfrageverhalten würde sich vermutlich nur geringfügig ändern und es gäbe auch wenig Anreize, das Verhalten umzustellen.

In der jetzigen Situation gibt es viele Anreize das Verhalten zu ändern. Natürlich kann es nicht von heute auf morgen passieren, aber wie schnell eine Veränderung eintritt sieht man an vielen Beispielen.

 

  • Die Umsatzzahlen bei Ford und GM sind in den letzten Monaten eingebrochen.
  • Betroffen von einem weltweiten Nachfragerückgang sind überwiegend Fahrzeuge mit einem hohen Kraftstoffverbrauch.
  • Die Marke Hummer, noch vor wenigen Jahren eine Perle und Statussymbol soll verkauft werden. Ob man überhaupt einen Käufer findet und ob es zukünftig noch 'schick' sein wird, mit solchen Fahrzeugen durch Innenstädte zu fahren ist fraglich.
  • Peugeot und Mitsubishi haben am heutigen Tage eine Kooperation zur Entwicklung, zum Bau und zur Vermarktung von Elektroautos unterzeichnet.
  • Am Montag dieser Woche haben Bosch und Samsung ein Joint Venture zur Entwicklung und Herstellung von neuartigen Lithium-Ionen Batterien für Fahrzeuge bekanntgegeben.
  • Mitsubishi wird bereits im nächsten Jahr als erster groÃ?er Automobilhersteller ein Elektroauto, den i-MiEV auf den Markt bringen

Gleichzeitig trägt der steigende �lpreis dazu bei, Reserven zu erschlie�en, die bisher ökonomisch unattraktiv waren, wie z.B. �lsand. Vor einem Monat hat ENI die Erschlie�ung riesiger �lsandfelder in Afrika bekanntgegeben. Laut Aussage von ENI betragen diese voraussichtlich mehr als ein Drittel der bisherigen Reserven des Konzerns.

Neben der 'Vernichtung der Nachfrage' wird gleichzeitig das Angebot zumindest gleich bleiben, sodass mit �lpreisen die ständig weitersteigen nicht zu rechnen sein wird. Entscheidend ist jedoch, dass wir eine Entwicklung möglichst schnell vorantreiben, die uns unabhängig vom �l macht, was nicht nur aus klimapolitischen Gründen wünschenswert wäre.

Nur ein hoher �lpreis kann diese Entwicklung beschleunigen und voranbringen, sodass man hierin die Chancen erkennen sollte und nicht die Risiken. Wenn man diese Chancen nutzt, kann es uns in 10 Jahren weitestgehend egal sein, ob der Preis für Rohöl bei $ 500 oder bei $ 5 je Barrel liegt.

Vielleicht erkennen dann auch europäische Politiker, dass Spekulation per se nichts Schlechtes ist und auch niemals eine Einbahnstrasse.

 
 
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