In ihrem Frühjahrsgutachten war die Behörde noch von einem Minus von 0,1 Prozent ausgegangen. Auch das Wachstum im Euroraum wird für 2010 auf 0,7 Prozent geschätzt.
Im laufenden Jahr wird das Bruttoinlandsprodukt laut der Schätzung in der EU um 4,1 Prozent, im Euroraum um 4,0 Prozent zurückgehen. Für Deutschland befürchtet die EU-Kommission in diesem Jahr einen Rückgang von 5 Prozent. Das sind 0,4 Punkte weniger als im Frühjahr vorhergesagt. Für 2010 rechnet die Behörde mit einem leichten Wachstum von 1,2 Prozent, 0,9 Punkte mehr als in der Frühjahrsprognose.
Das Staatsdefizit für dieses Jahr wird auf 3,5 Prozent geschätzt, für das kommende Jahr lautet die Prognose 5 Prozent. Der Euro-Stabilitätspakt erlaubt ein Defizit von höchstens 3 Prozent.
Die EU-Kommission erwartet zudem einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland. Obwohl sich die deutsche Wirtschaft erstaunlich schnell von der Krise erholt habe, stehe den Beschäftigten das Schlimmste noch bevor, hei�t es in der Konjunkturprognose der Brüsseler Behörde. Die Kommission erwartet, dass die Arbeitslosenquote von derzeit 7,7 Prozent im kommenden Jahr auf 9,2 Prozent steigen wird.
Mit einem dramatischen Einbruch rechnet die Behörde in den von der Wirtschafts- und Finanzkrise schwer getroffenen baltischen Ländern. In Litauen dürfte das Bruttoinlandsprodukt demnach um 18,1 Prozent, in Lettland um 18 Prozent und in Estland um 13,7 Prozent schrumpfen.
Der Abwärtstrend wird sich laut Gutachten im kommenden Jahr fortsetzen mit einem Minus von 3,9 Prozent in Litauen, von 4 Prozent in Lettland und 0,1 Prozent in Estland.