Angesichts massiver Spekulationen an den au�erbörslichen Terminmärkten und des Risikos, dem Marktteilnehmer bei Zahlungsunfähigkeit ihrer Vertragspartner ausgesetzt sind, wollen Regulierungsbehörden diesen Handel standardisieren, über Clearinghäuser schleusen, möglicherweise auf Börsen verlagern und das Ausma� der Spekulation begrenzen.
Wie stark jedoch Spekulationsgeschäfte die Terminmärkte wieder anheizen, zeigt die Entwicklung an den Rohstoffmärkten, vor allem dem �lmarkt.
Zu Wochenbeginn stieg der �lpreis auf mehr als $80 je Barrel und hat damit in diesem Jahr um 78 Prozent zugelegt. Der Generalsekretär der Vereinigung �l exportierender Länder (Opec), Abdalla El-Badri, warnte am Dienstag in London, ein �lpreis von mehr als $80 schade der Weltwirtschaft.
Er erwarte nicht, dass der Preis $100 erreiche, weil es keinen Mangel an Angebot gebe. Im Gegenteil: die 125 Millionen Barrel Rohöl, die derzeit in Tankern lagerten, seien für die Opec ein Grund zur Sorge. Erst wenn diese Vorratshaltung abgebaut sei, zeige sich, dass die Nachfrage nach �l wirklich gestiegen sei. Erst dann könne die Opec über Produktionsausweitungen nachdenken. Meldungen eines angeblich bevorstehenden harten Winters in den Vereinigten Staaten beunruhigen den Markt derzeit nicht. Im langjährigen Vergleich sind die amerikanischen Lagervorräte von Rohöl und �lprodukten auf hohem Niveau.
Die spekulativen Netto-Longpositionen, also Handelspositionen von Marktteilnehmern, die angesichts des schwachen Dollar und der Konjunkturerholung auf einen weiter steigenden �lpreis setzen, sind in der Woche vom 13. Oktober um 19.000 auf 68.836 Kontrakte gestiegen. Dies ist der höchste Stand seit neun Monaten.
Ã?hnliches ist am Goldmarkt zu beobachten, wo die Netto-Longpositionen vergangene Woche nach Angaben der Commodity Futures Trading Commission auf einen Rekordwert von 253.955 Kontrakten gestiegen sind, die spekulativen Short-Positionen aber auch zulegen.