In seinem am Mittwoch veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht schätzt der IWF die Verluste aus Kreditausfällen und Wertpapierabschreibungen für Banken aus dem Währungsraum bis 2010 auf insgesamt $814 Mrd. Davon seien erst rund 40 Prozent realisiert worden.
Bis Ende nächsten Jahres erwartet der IWF daher auch einen weiteren "beträchtlichen Kapitalbedarf" der Euro-Banken, um die Verluste auszugleichen und ausreichend Kredite zu vergeben. Vor dem Hintergrund bezeichnen die Experten es als eminent wichtig, dass eine Lösung für die Problem behafteten Wertpapiere auf den Bankbilanzen gefunden wird.
Insgesamt kommt der IWF in seinem Bericht zu dem Ergebnis, dass sich die Risiken für die Stabilität des Finanzsystems als ganzes seit dem April-Report "erheblich verringert" haben. Angesichts der Erholung an den Finanz- und Kreditmärkten hat er auch seine Schätzung für die Verluste aus der Finanzkrise für Banken und andere Finanzinstitute gegenüber April heruntergenommen - von $4000 Mrd. auf $3400 Mrd.
Zugleich warnt er aber eindringlich vor erheblichen Risiken: So könnte sich die "negative Spirale aus Realwirtschaft und Finanzsystem" wieder verstärken. Als gro�es Risiko identifiziert der IWF dabei mögliche Abschreibungen bei gewerblichen und privaten Immobilienkrediten sowie Kreditausfällen im Fall von Unternehmen mit einem hohen Schuldenbestand. Letzteres beträfe vor allem europäische Banken auf dem Kontinent. "Eine Verschlechterung des Kreditportfolios wird vor allem die europäischen Banken treffen, weil ihre Bücher zu 75 Prozent auf kleine und mittelgro�e Unternehmen entfallen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenbruchs zweimal grö�er als bei gro�en Unternehmen", schreiben die IWF-Experten.