Im Gegenzug werden Liechtensteiner Banken nach 2015 keine Kunden aus dem Vereinigten Königreich mehr akzeptieren, die nicht bewiesen haben, dass sie ihren Steuerpflichten nachkommen, wie die Regierung des Fürstentums am Dienstag bei der Unterzeichnung des Abkommens mitteilte.
Das Steuerabkommen hat den Charakter einer Amnestie. Im Gegensatz zu einer ganzen Reihe von Abkommen, wie sie etwa auch die Schweiz abgeschlossen hat, wird auch die Behandlung von â??altemâ?? Schwarzgeld geregelt. Und diese Regelung fällt nach Angaben aus Vaduz günstiger aus als britische Steuerhinterzieher in ihren eigenen Land erwarten können. Es gebe eine verkürzte Frist zur Bemessung der ausstehenden Steuerschuld und es besteht die Möglichkeit einer pauschalen Abgeltung. Nach Angaben der britischen Steuerbehörde bedeutet das, dass die Strafe höchstens zehn Prozent der in den letzten zehn Jahren hinterzogenen Steuer beträgt. Zudem hat sich Liechtenstein in dem Abkommen von der Pflicht befreien lassen, britische Kunden melden zu müssen, die bis 2015 ihr Geld aus Liechtenstein abziehen. Liechtenstein werde zu keinem Zeitpunkt den britischen Behörden Kundendaten melden, betonte ein Regierungssprecher. Die Regelung können auch reiche Briten in Anspruch nehmen, die neu - etwa aus der Schweiz - zu einer Liechtensteiner Bank wechseln.
Das Abkommen könnte nach Angaben der britischen Steuerbehörde etwa 5000 reiche Bürger treffen, die bis zu drei Milliarden Pfund Sterling (etwa �2,5 Mrd.) in Liechtenstein angelegt haben. Liechtensteiner Banken verwalten insgesamt etwa 120 Milliarden Franken.