Unmittelbar vor seiner Verurteilung hatte auch Madoff selbst nochmals Reue gezeigt. Er habe einen â??fürchterlichen Fehlerâ?? begangen, sagte er am Montag vor Gericht in New York. An die Opfer im Saal gewandt sagte er: â??Es tut mir leid. Ich weiÃ?, das hilft Ihnen nichts.â?? Zugleich betonte Madoff: â??Ich habe für mein Verhalten keine echte Entschuldigung anzubieten.â?? Seiner Familie hinterlasse er ein â??Vermächtnis der Schandeâ??, meinte der 71 Jahre alte ehemalige Nasdaq Chairman.
Das Gericht folgte mit dem Urteil der Staatsanwaltschaft, die die gesetzliche Höchststrafe von 150 Jahren Gefängnis gefordert hatte, nachdem sich Madoff bereits Mitte März in elf Anklagepunkten des Wertpapierbetrugs, der Geldwäsche, des Meineids und falscher Angaben gegenüber der Börsenaufsicht schuldig bekannt hatte.
Madoffs Anwalt hatte angesichts des fortgeschrittenen Alters seines Mandanten auf nur 12 Jahre Haft plädiert.
Mit dem Urteil findet einer der grö�ten Betrugsfälle an der Wall Street seinen vorläufigen Höhepunkt. Madoff hatte nach Darstellung der Staatsanwaltschaft seit den achtziger Jahren ein gigantisches Schneeballsystem betrieben und den Kunden seiner Vermögensverwaltung zuletzt eine Anlagesumme von insgesamt $64,8 Mrd. vorgegaukelt. Bisher konnte nur der Verbleib von etwas mehr als einer Milliarde Dollar geklärt werden.
Aufgrund der Höhe der Strafe wird Madoff diese vermutlich in einem Hochsicherheitsgefängnis absitzen müssen. Trotz seines Geständnisses kooperiert Madoff bisher kaum mit der Staatsanwaltschaft und trägt auch nicht zur Auffindung von Geldern oder zur Klärung des Sachverhaltes bei. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass er nicht alleine - wie von ihm stets betont- gehandelt hat, sondern Helfer gehabt hat.