So sind es derzeit vor allem britische Spitzenverdiener aus der Finanzbranche, die über einen Umzug in die Schweiz nachdenken. Plant die Regierung an der Themse doch, den Spitzensteuersatz auf 50 Prozent anzuheben.
Crispin Odey, einer der prominentesten Londonder Hedge-Fonds-Manager, findet deutliche Worte: "Die britische Regierung ist nicht daran interessiert, London als Finanzzentrum zu erhalten", schimpft der Finanzier und fügt hinzu: "Jeder denkt darüber nach, die Stadt zu verlassen."
Odey gehört zu einer Gruppe prominenter Manager, die damit drohen, dem Finanzplatz an der Themse den Rücken zu kehren. Guy Hands, der Chef der Beteiligungsgesellschaft Terra Firma, hat bereits ernst gemacht. Hands hat seinen Wohnsitz in die Steueroase Guernsey verlegt, wo seine Firma seit längerem ihren Sitz hat. Der Finanzier Hugh Osmond hat in der Schweiz ein neues Domizil gefunden. Auch Michael Gooch, Chef der US-Finanzfirma GFI in England, soll darüber nachdenken, von der Themse in die Alpenrepublik zu ziehen.
Neben der Erhöhung des Spitzensteuersatzes in Gro�britannien sorgt der jüngste Gesetzentwurf der Europäischen Union zur �berwachung von alternativen Investments wie Hedge-Fonds und Private Equity in der City für blankes Entsetzen.
Dagegen schlug bereits im September der sogenannte Steuerungsausschuss Dialog Finanzplatz Schweiz vor, die Steuersätze für Hedge-Fonds und Private-Equity-Gesellschaften auf das Niveau von London und New York zu drücken. Ein weiterer Standortvorteil ist, dass die Schweiz au�erhalb der EU eine Fluchtburg vor den neuen Regulierungen aus Brüssel bieten kann.