Wie das "Wall Street Journal" berichtet, stehe Angelo Mozilo im Verdacht, Insiderwissen genutzt zu haben, um Aktien seines maroden Geldhauses zu verkaufen, ehe sie erheblich an Wert verloren. Mozilo wäre der bisher hochrangigste Manager, der im Zusammenhang mit der Finanzkrise verklagt wird. Mozilo weist die Vorwürfe zurück.
Die SEC habe den Manager über ihre Vorbereitungen informiert, schrieb das "Wall Street Journal". Er soll gegen Regeln zum Insiderhandel versto�en und Aktionären entscheidende Informationen vorenthalten haben. Mozilos Anwalt David Siegel wies die Vorwürfe der Zeitung gegenüber zurück. Der Bankmanager und seine Anwälte können die SEC immer noch davon überzeugen, dass die Beweise nicht ausreichen. Gelingt ihnen das nicht, könnte die Behörde in den nächsten Wochen Klage erheben.
In der ersten Hälfte des Jahres 2007 hat Mozilo laut Meldungen an die Behörden Countrywide-Aktien im Wert von $130 Mio. verkauft. Im Vorjahreszeitraum hatte er Papiere im Wert von nur $60 Mio. veräu�ert. Der Manager soll Ende 2006 seine ursprünglichen Pläne geändert haben, um den Aktienverkauft zu beschleunigen. Die Idee, dass Mozilo "Countrywide-Aktien verkauft hat, weil er Kenntnis von angeblich 'geheimen' negativen Informationen über das Unternehmen hatte, ist skandalös und widerspricht selbst einer nur flüchtigen Prüfung der Fakten", sagte Anwalt Siegel dem Blatt.
Mozilo hatte Countrywide in den 70er-Jahren mit einem Freund gegründet. Die in Kalifornien ansässige Bank wurde zum Marktführer für Eigenheimkredite. Im Immobilienboom vor 2007 expandierte das Institut rapide, auch dank Subprime-Krediten. Nachdem viele Kredite in Schieflage gerieten, übernahm Bank of America das Institut für $2,5 Mrd. Mozilo verlie� Countrywide kurz vor dem Abschluss der Transaktion im vergangenen Sommer.