Nachdem Peer Steinbrück, der deutsche Finanzminister, am Rande des Treffens der G20-Finanzminister die Drohung einer Schwarzen Liste für Steueroasen mit der "siebten Kavallerie vor Yuma" verglichen hat, die man ausreiten lassen könne, sind viele schweizer Journalisten, Bürger und Politiker verärgert.Steinbrück sagte: "Man müsse die Kavallerie aber nicht unbedingt ausreiten lassen, es reiche aus wenn die Indianer wissen dass es sie gibt."
"In den USA wurden Hunderttausende von Indianern durch die Kavallerie niedergemetzelt", erwiderte nun Bruno Frick, Abgeordneter der Christlich Demokratischen Volkspartei. Entweder ihr fügt euch, oder ich metzele euch nieder, habe Steinbrück also gemeint.
Thomas Müller, ebenfalls Christdemokrat, sagte: Steinbrück erinnere ihn an "jene Generation von Deutschen, die vor sechzig Jahren mit Ledermantel, Stiefel und Armbinde durch die Gassen gegangen sind".
Vielleicht sollten die Schweizer versuchen, auf solche und ähnliche �u�erungen gelassener zu reagieren und diesen Politikern nicht noch eine Bühne zu bereiten. Denn man kann sich auch weiterhin des Eindruckes nicht erwehren, dass neben berechtigten Interessen vieler Länder derzeit eher die Ablenkung von eigenen Versäumnissen oder gar Versagen die Triebfeder für diese Diskussionen über 'Steueroasen' sind.
Auch sollte man einmal darüber nachdenken, dass es Oasen nur gibt, wenn drumherum Wüste ist. Angesichts der Milliarden, die aber nun in marode Banken, Unternehmen und zweifelhafte Konjunkturpakete gesteckt wurden bzw. werden, wird man in vielen Ländern wohl zukünftig noch mehr denn je die Steuerschraube anziehen müssen.
