Sind nun Hedgefonds und andere unregulierte Investments auch dem grauen Kapitalmarkt zuzurechnen?
Zunächst einmal muss man festhalten woher dieser Begriff stammt und was er bezeichnet. In vielen deutschsprachigen Ländern gibt es neben einem regulierten Markt auch eine Vielzahl von gesetzlich zugelassenen unregulierten Investments.
Das bedeutet, für unregulierte Investments muss man keine karibische Gesellschaft gründen wie viele meinen. Unregulierte Investments gibt es in Form von Inhaberschuldverschreibungen, stillen Beteiligungen, geschlossenen Fonds etc. In Deutschland beispielsweise sind solche Gesellschaften im Land domiziliert und unterliegen der Prospektpflicht. Das hei�t am Beispiel Deutschland aber lediglich, dass ein Prospekt formal auf Richtigkeit durch die Bafin geprüft wird, aber nicht inhaltlich.
Viele Investoren lassen sich dadurch blenden und glauben sich auf der sicheren Seite. Gerade solche Gesellschaften sind es aber häufig, die unseriös oder gar betrügerisch vorgehen.
Denn die unseriösen Anbiter wissen, dass bei den meisten Menschen, die mit Investments eher weniger beschäftigt sind, die Alarmglocken losgehen, wenn sie Cayman Islands hören. Daher wird ein Hochglanzprospekt in deutscher Sprache erstellt und mit dem Siegel der Bafin versehen und schon glauben die meisten es gehe mit rechten Dingen zu.
Obwohl also schon rein sprachlich die Bezeichnung 'grauer Kapitalmarkt' unsinnig ist, sollte man nicht auch noch dem Irrtum aufsitzen, jede ausländische Gesellschaft fäschlicherweise diesem Segment zuzurechnen.