Angesichts der Negativmeldungen von Finanzinstituten ist derzeit kaum Kritik an Hedge Fonds zu vernehmen. Doch das wird sich ändern.Da die derzeitigen Turbulenzen an den Finanzmärkten noch lange nicht ausgestanden sind und die Auswirkungen auf die Realwirtschaft sich erst mit deutlicher Zeitverzögerung zeigen werden, kann man davon ausgehen, dass man zu einem späteren Zeitpunkt auch einen Schuldigen für dieses Dilemma präsentieren muss. Was würde sich da besser eignen als unregulierte, wenig bekannte Investmentpools, also Hedge Fonds und andere alternative Investments?
Schlie�lich können ja Politiker und Zentralbanken nicht zugeben, dass sie bis heute kaum verstanden haben, was wirklich passiert ist, wo die eigenen gravierenden Fehler lagen und sie ihre Aufsichtspflicht fast schon fahrlässig vernachlässigt haben.
Wie nun immer deutlicher wird, sind aber gerade nicht die unregulierten, im verborgenen agierenden Hedge Fonds die Ursache für die Krise, sondern im Gegenteil die staatlich regulierten, beaufsichtigten und überwachten Banken, Kredit- und Finanzinstitute. Natürlich waren einige Hedge Fonds willige Gehilfen der Banken, dies wurde ihnen aber nur durch die Banken selbst ermöglicht.
Bevor man also dann nach weiteren Kontrollen ruft, sollte man sich zuerst darum kümmern, die regulierten Institute adäquat zu kontrollieren und die Einhaltung gewisser Standards gewährleisten.
Viele Hedge Fonds waren und sind darüber hinaus die einzigen, die sich aufgrund ihrer Flexibilität und dem Gebrauch von Derrivaten gegen die Turbulenzen absichern und vielfach sogar profitieren konnten.
Insofern könnten Hedge Fonds sogar gestärkt aus dieser Krise hervorgehen und zukünftig noch mehr Investoren für sich gewinnen, auch oder gerade wenn mit hohlem Populismus versucht wird von eigenen Schwächen und Fehlern abzulenken.
