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Stiftungsvermögen Yale
 
  Hedgeweb - DO, 15. NOV 2007
Kommentar & Analyse Die amerikanische Universität Yale ist seit langem für exzellente Lehre und Forschung bekannt. Auch bei der Vermehrung des eigenen Stiftungsvermögens ist Yale herausragend.

Für das im Juni endende Fiskaljahr 2007 betrug das Renditeplus beeindruckende 28% (auf US-Dollar-Basis). �ber die letzten 10 Jahre lag die Rendite bei 18% p.a. Damit belegt Yale einen Spitzenplatz unter den Stiftungsvermögen der US-Universitäten. Zum Vergleich: Der amerikanische Aktienmarkt (S&P 500) legte in diesem Zeitraum nur um durchschnittlich 7% zu.

Wie legt Yale das Stiftungsvermögen an?

Der Kopf dahinter ist David Swensen, langjähriger Manager des Yale Stiftungsvermögens. Swensens Strategie für diesen Investmenterfolg ist eher ungewöhnlich (daher der treffende Titel seines kürzlich erschienen Buchs, â??Unconventional Successâ??). Als er 1985 seinen Posten antrat, bestanden die meisten Stiftungsvermögen von US-Universitäten aus einem einfachen Aktien- und Anleihen-Mix. Swensen hingegen glaubte, dass das Yale Portfolio nicht diversifiziert genug war und mischte Investments bei, die heute unter der Bezeichnung â??alternativâ?? bekannt sind: Private Equity (Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen), Hedge Fonds und Holz, Immobilien und Ã?l â?? Anlagen, die sich voneinander und vom Aktienmarkt möglichst unabhängig entwickeln sollten. Swensen wollte durch die Ausweitung des Anlageuniversums über Aktien und Anleihen hinaus die Wertschwankungen reduzieren. AuÃ?erdem wurden Hedgefonds damals von Investoren vergleichsweise wenig beachtet. Swensen spekulierte darauf, so manche unentdeckte Perle zu finden.

Die meisten Finanzplaner beschränken sich auf Aktien und Anleihen. Der Aktienanteil des Yale Portfolios beträgt dagegen nur 27%, Anleihen sind mit lediglich 4% vertreten (Stand Juni 2007). Und obwohl Investoren im Allgemeinen ihren Heimatmarkt bevorzugen, hält die Stiftung mehr internationale als US-Aktien. Reale Vermögenswerte (z.B. Immobilien) machen 28% aus und sind damit der grö�te Posten im Portfolio. Hedgefonds sind mit weiteren 25% vertreten. Der Anteil an Private Equity beträgt 19%.

Die beeindruckende Performance von Yale ist nicht unbemerkt geblieben. Viele Stiftungen und Pensionsfonds orientieren sich mittlerweile an Swensens Strategie. Sollten Privatanleger es ihnen gleich tun? Ja und nein. Während Anleger viel von der Yale Stiftung lernen können, sind vergleichbare Anlageergebnisse für sie wahrscheinlich unerreichbar.

Anders als Yale legen Privatanleger keine Milliardensummen an. Und während Stiftungen einen unbegrenzten Anlagehorizont haben, wird das bei Ihnen nicht der Fall sein. Stiftungen werden zudem steuerlich anders behandelt.

Viele Private Equity und Hedge Fonds, in die Yale investiert, sind oft für den normalen Anleger angesichts hoher Anlagebeträge au�er Reichweite. Sie haben auch den Nachteil geringer Liquidität. Andere alternative Investments mögen leichter zugänglich sein, sind aber meist kein zufriedenstellender Ersatz. Der Normal-Anleger kann für gewöhnlich nicht direkt in Privat Equity Beteiligungen investieren. Aber er kann Aktien von börsengehandelten Privat Equity Unternehmen wie Blackstone erwerben. Allerdings erhöht sich durch die Börsennotierung die Korrelation zum Aktienmarkt. Für die Risikodiversifizierung zumindest scheinen sie bisher keine wirkliche Alternative zu einer direkten Beteiligung an Private Equity oder Hedge Fonds zu sein.

Und obwohl traditionelle Investmentfonds zunehmend Hedge Fonds-Strategien anwenden, tun sie sich oft schwer damit, die versprochenen positiven Renditen sowohl in steigenden als auch in fallenden Märkten zu liefern.

Als Swensen das Yale-Stiftungsvermögen übernahm, war dessen Diversifizierung nicht ausreichend. Das ist auch in vielen Anlegerdepots der Fall. Einer der grö�ten Anlegerfehler ist, dass sie zu stark auf ihre Heimatbörsen setzen.

Swensens Portfolio ist auch mit einem Inflationsschutz versehen. Er räumt zwar ein, dass Aktien langfristig ebenfalls eine gute Inflationssicherung bieten, allerdings sind sie kurzfristig anfällig. Swensen schlägt vor, einen Teil des Portfolios in inflationsgesicherte Anleihen zu investieren. Reale Vermögenswerte wie Rohstoffe und Immobilien bieten ebenfalls eine gewisse Absicherung gegen Inflation.

Letztendlich können Anleger viel von Swensen lernen, ohne nur auf den Inhalt seines Portfolios zu schauen. Nicht jedem Trend immer unbedingt folgen, eigene Ideen entwickeln und akzeptieren, dass sich nicht jedes Investment zu jeder Zeit gleich gut entwickelt.

Die Zusammensetzung des Stiftungsvermögens ändert sich tatsächlich wenig von Jahr zu Jahr. Denn Swensen und sein Team haben einen wohl durchdachten Plan, an den sie sich halten. Ein Rezept für den langfristigen Erfolg, von dem auch Privatanleger etwas lernen können.

 
 
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