Die verfügbare Liquidität des Fonds habe bei weitem nicht ausgereicht, um alle Wünsche nach Anteilrückgaben befriedigen zu können, teilten die Fondsverwalter von SEB Asset Management am Montag in Frankfurt mit. Der Fonds wird nun in Abstimmung mit der BaFin zum 30. April 2017 aufgelöst. Die 132 Immobilien, die er besitzt, werden verkauft. Der Erlös wird verwendet, um die Investoren zumindest zum Teil auszuzahlen.
Im SEB Immoinvest sind rund 350.000 Anleger investiert - vor allem Privatanleger. Dachfonds und institutionelle Anleger halten jeweils vier Prozent. Sie sollen im Juni 2012 eine erste Auszahlung in Höhe von etwa 20 Prozent des Fondsvermögens bekommen. Danach sind halbjährliche Auszahlungen vorgesehen, deren Höhe sich an den jeweiligen Immobilienverkäufen orientiert. Eine Sprecherin sagte, es sei keineswegs ausgemacht, dass die Investoren wegen des Endes des Fonds tatsächlich Verluste hinnehmen müssten.
Offene Immobilienfonds galten lange als sichere Investition für Privatanleger, die jederzeit an ihr Geld kommen wollen. Die Branche stürzte in tiefe Probleme, als nach der Lehman-Pleite zu viele Investoren gleichzeitig Anteile zurückgeben wollten, um an Geld zu kommen: Mehrere Fonds wurden daraufhin eingefroren. Sie wollten so verhindern, dass ihre Barmittel komplett aufgezehrt werden und die Gebäude unter Wert notverkauft werden.
Nun ist damit zu rechnen, dass auch der CS Euroreal dem Beispiel des SEB ImmoInvest folgen wird, wie bereits von Morgan Hedge vorab berichtet wurde.