BAI-Geschäftsführer Frank Dornseifer wehrt sich gegen die Tendenz, Hedgefonds und Private Equity "als Synonym dieses Sektors zu stigmatisieren". Gemessen am Anlagevolumen machten sie gerade einmal 5 bis 6 % des Marktes aus, den die EU unter dem Begriff zusammenfasse. "Schattenbanken sind nicht gleich Hedgefonds", betont Dornseifer.
Zum anderen warnt er aber auch vor zu weitreichender oder überflüssiger Regulierung. So bestehe beispielsweise kein akuter Handlungsbedarf für die EU-Kommission beim Thema Hebelung, weil der Einsatz von Leverage bereits in einer anderen EU-Richtlinie begrenzt worden sei. Auch sei es nicht sinnvoll, wenn jede Refinanzierung von allen, die keine Banklizenz haben, künftig dem Schattenbankenbereich zugeordnet werde. "Die Gewährung einer Brückenfinanzierung macht einen Fonds nicht zu einer Schattenbank", meint Dornseifer.
EU-Kommissar Michel Barnier zeigt sich an dieser Stelle gesprächsbereit. Er wolle alternative Finanzierungsketten, die Bankkredite ergänzen und der Realwirtschaft zugutekommen, nicht in Frage stellen. "Ich glaube nicht, dass die gesamte Finanzintermediation bei den Banken angesiedelt sein muss", sagte Barnier bei einer gro�en Aussprache über Schattenbanken. Allerdings habe die Krise gezeigt, dass etwa Geldmarktfonds "für einen massiven Mittelabzug anfällig sein können".
Generell zeigte sich der Franzose fest entschlossen, den Debatten legislative Taten folgen zu lassen. Brüssel werde Konsultationen durchführen, "denen Vorschläge für Rechtsvorschriften folgen dürften".