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Irving Picard belastet J.P. Morgan im Fall Madoff
 
  Hedgeweb - SA, 05. FEB 2011
Fonds & Investments Die amerikanische GroÃ?bank J.P. Morgan Chase steht für ihre engen Geschäftsbeziehungen zum Milliardenbetrüger Bernard Madoff am Pranger. Der Vertreter der Geschädigten wirft der Hausbank von Madoff vor, dass sie trotz erheblicher Zweifel an seinem Geschäftsgebaren untätig geblieben sei. â??J.P. Morgan Chase wusste oder hätte wissen müssen, dass Madoff wahrscheinlich in Betrügereien verstrickt istâ??, erklärte Treuhänder Irving Picard am Donnerstag in New York.

Mindestens anderthalb Jahre vor dem Auffliegen des Schneeballsystems im Dezember 2008 hätten Bankmitarbeiter Verdacht geschöpft und intern gewarnt. Dennoch habe die Führung von J.P. Morgan Chase die Konten bis zum Tage von Madoffs Verhaftung offengehalten und damit die Anleger ins offene Messer laufen lassen, so der Vorwurf. J.P. Morgan Chase wies die Anschuldigungen als haltlos zurück und erklärte, sich dagegen zu wehren.

In einer 114 Seiten langen Klageschrift hat der Treuhänder prekäre Details aus dem Innenleben der führenden amerikanischen Bank zusammengetragen, darunter E-Mails von Mitarbeitern. Im Juni 2007 schrieb ein hochrangiger Risikomanager eine Rundmail, dass er gerade von einem Kollegen erfahren habe, dass â??eine wohlbekannte Wolke über dem Kopf von Madoff hängtâ??. Es gebe Spekulationen, dass Madoffs Gewinne aus einem Schneeballsystem stammten.

â??J.P. Morgan Chase hatte jahrelang den Verdacht, dass Madoff betrogen hat, aber die Bank hat erst im Oktober 2008 die Behörden informiertâ??, sagte Treuhänder-Anwältin Deborah Renner. â??Aber selbst dann hat die Führung von J.P. Morgan Chase die Konten nicht geschlossen.â?? Treuhänder Picard fordert deshalb von der Bank eine Milliarde Dollar an Gebühren und Gewinnen zurück sowie obendrein einen Schadenersatz von 5,4 Milliarden Dollar.

Bereits im Dezember hatte Picard die Bank verklagt, ein Teil der Unterlagen war damals aber unter Verschluss. Das für J.P. Morgan Chase prekäre Dokument wurde erst am Donnerstag veröffentlicht. â??Es wird noch mehr kommenâ??, kündigte Rechtsanwältin Renner an. J.P. Morgan Chase solle zur Herausgabe weiterer Informationen gezwungen werden.

 
 
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